Gemischte Gefühle

Gestartet sind wir mit einem der vielen, vielen Würfelspiele, die gerade erscheinen: Calavera (Klaus-Jürgen Wrede, moses Verlag).CalaveraVorweg: Der Zungenbrecher „Blockblatt“ in der Anleitung hat sich zum Running Gag des Abends entwickelt. Manchen von uns hat das Spiel gefallen, andere wurden überhaupt nicht abgeholt. Wir haben allerdings auch mit 6 Personen gespielt statt mit 4. Unsere Wertungen entsprechend: 2/3/5/5/2/5

Danach der Klassiker Finstere Flure (Friedemann Friese, 2F-Spiele). Wir haben die einfache Variante gespielt, es gab überraschende Wendungen und viele Planungen lösten sich im Nichts auf. Finstere-FlureAuch hier wieder sehr unterschiedliche Meinungen: Die einen fanden es extrem lustig, die anderen zu langsam und manche gemein (wenn das Monster bewusst auf die Opfer gelenkt wurde). Die Wertungen: 2/5/5/5/4/5

Zu fünft kam zum Schluss noch Bohnanza (Uwe Rosenberg, Amigo) auf den Tisch. Tja, lohnt sich nun das dritte Feld? Ein Spiel, das immer eine weitere Runde verlangt. Unsere Wertungen: 5/4/5/4/5Bohnanza

Blödes Lama – blöde Kuh?

Noch so ein kleines Kartenspiel mit einfachsten Regeln und Tiermotiv: Blöde Kuh (Florian Racky, Drei Hasen in der Abendsonne). bloede KuhZum Einstieg durchaus geeignet macht es Spaß und ist schon mehr als ok. Einer der Kommentare „kann man bestimmt auch gut besoffen spielen“ spricht Bände… Unsere Bewertungen: 4/4/4/5/5/5

Stimmung gut, viele Leute – warum also nicht eine Partie Agent Undercover (Alexander Ushan, Piatnik).Agent UndercoverBei diesem witzigen Spiel ist einer der Anwesenden leider völlig ahnungslos, an welchem Ort er sich gemeinsam mit den Anderen befindet. Durch geschicktes, unauffälliges Fragestellen muss der Agent dies nun herausfinden. Gleichzeitig versuchen die anderen zu erkennen, wer unter ihnen der Unwissende ist. Wir hatten viel Spaß und haben gleiche mehrere Runden gespielt, auch wenn der Zufall doch sehr oft der gleichen Person die Rolle des Agenten zugespielt hat – aber diese Person wird ja eh immer verdächtigt der „Werwolf“ zu sein :-). Gespielt haben wir übrigens mit der Variante, bei der jeder am entsprechenden Ort auch eine spezielle Rolle einnimmt. Unsere Bewertungen: 4/4/5/5/5/5 (die letzte 5 mit Tendenz zur 6)

OK, es war heiß an dem Tag und auch schon später, als wir ein ganz anderes Spiel auf den Tisch gelegt haben: Fold-it (Taeyun Goh, Asiatischer Verlag (?), inzwischen gibt es auch eine Ausgabe von Goliath). Fold itDieses Tuch-Falt-Spiel hat es ganz schön in sich, aber es gibt eine gut wahrnehmbare Lernkurve und dann macht es auch Spaß im Wettkampf die Tücher zu falten. Tolle Spielidee, fühlt sich gut an, kann aber auch ganz schön stressen…
Unsere Bewertungen: 4/4/4/6

Als Absacker gab es dann noch ein flottes Kartensammelspiel: Pearls (Christian Fiore und Knut Happel, Abacusspiele). pearlsLeichte Kost, gut auch mit Kindern zu spielen, aber am Ende doch nichts wirklich Neues. Unsere letzten Bewertungen am Abend: 5/5/5/3

Alte Schätze

Fast schon einen Klassiker haben wir in dieser Woche auf den Tisch bekommen: Pandemie (Matt Leacock, Pegasus). PandemieGespielt haben wir die 2008er-Ausgabe – also inklusive vieler Holzwürfel. In unserer Runde waren dieses Mal auch Mitspielende, die noch wenig kooperative Spiele dieser Art ausprobiert haben. So richtig „gepackt“ hat es die diese Leute nicht, aber eine zweite Runde verspricht hier eventuell mehr Spaß. Vielleicht war es aber auch einfach das Thema, das nicht angesprochen hat. Zu viert auf jeden Fall besser als zu zweit, hat es den anderen viel Spaß gemacht – und unser Pandemie-Fan war an diesen Abend noch nicht mal dabei 😉
Unsere Bewertungen: 3/4/4/5/5/4

Zwar schon eine neue Ausgabe mit Zusatzjoker, aber dennoch ein Klassiker kam danach auf den Spieletisch: Coloretto (Michael Schacht, Abacusspiele) – quasi der kleine, aber ältere Bruder von Zooloretto. ColorettoKlar, man braucht die richtigen Leute für dieses irgendwie niedliche, nette kleine Kartenspiel. Denn mit den richtigen Mitspielern darf es gern auch ein bisschen fies werden… Coloretto kann man aber natürlich auch als schönes Familienspiel zocken (Urlaubstipp!). Revanche-Runden sind hier selbstverständlich. Unsere Bewertungen: 4/5/5/4/5/4

Survival of the fittest

Nicht mehr ganz frisch, aber doch nur ein paar Jahre alt, kam Evolution (Dominic Crapuchettes, Smitry Knorre, Sergey Machin, Schmidt Spiele) auf den Tisch. EvolutionWir versuchen uns darin, als Tiere unsere Eigenschaften so zu pimpen, dass wir am Wasserloch genug zu fressen bekommen. Viel zu schnell war der Kartenstapel durchgespielt und groß war der Wunsch nach einer Revanche-Runde. Das Thema ist toll umgesetzt und mit hübscher Grafik versehen. Leider kamen die – schwer zu spielenden – Fleischfresser recht spät in Schwung, um die langhalsigen, mit Fettschichten versehenen, gefräßigen Pflanzenfresser zu dezimieren…
Unsere Bewertungen: 5/5/4/5/5

Mah-Jongg lässt optisch grüßen beim nächsten Spiel auf unserem Tisch. Dragon Castle (Lorenzo Silva, Hjalmar Hach, Luca Ricci, Horrible Games).Dragon Castle In voller Besetzung hat dieses haptisch wunderschöne und optisch passende Spiel sehr gefallen. Ok, die Unterlagen sind ein bisschen mager, aber tauglich. Die tollen Spielsteine machen das Spiel natürlich auch ein wenig teurer. Wir haben Dragon Castle nur in der Grundvariante gespielt, würden aber jederzeit eine weitere Runde starten. Ein echtes Highlight!
Unsere Bewertungen: 6/6/5/6/5

Spät am Abend haben wir das letzte Spiel noch so ca. eine halbe Stunde „angespielt“: Hexenhaus (Phil Walker-Harding, Lookout).HexenhausThematisch ein wenig weit hergeholt (wohl damit es als Familienspiel wahrgenommen wird), bietet das Spiel viele, viele Möglichkeiten um Punkte zu sammeln. Das Bauen der Etagen ist eine nette Variante der zurzeit beliebten Puzzle-Spiele. Vielleicht war es auch der späten Stunde geschuldet, aber die Downtime bei voller Besetzung war gefühlt ewig. Bis man wieder dran war, kann sich bereits wieder alles geändert haben. Dazu null Interaktion. Es gibt aber wohl noch eine zweite Chance für das „Lebkuchensammelspiel“, unsere Bewertungen: 5/4/5/5/5

Wen trifft es immer zuerst?

Noch ein überraschender Kandidat für das Spiel des Jahres: Werwörter (Ted Alspach, Ravensburger).
Ideal für den Einstieg in den Spieleabend und wir hatten sogar jemanden am Tisch, der noch nie Werwölfe gespielt hat. Das kompakte und günstige Spiel kommt mit App daher und die erfüllt auch sehr gut ihren Zweck. Wenn wir es richtig beobachtet haben, funktioniert alles sogar offline. Die Schwierigkeitsstufe lässt sich einstellen und steuert so die Wortvorschläge – und die haben es bei einer hohen Stufe echt in sich! Alternativ liegt noch eine Anleitung dabei, um auch ohne App zu spielen. werwörterWir raten also Wörter und haben dabei unsere Rollen (Bürgermeister, Seherin, Werwolf, Dorfbewohner, etc.) einzuhalten. „Jooahh“ war so der erste Kommentar, mit vier Spielern „so lala“, aber bestimmt witziger mit mehr Spielern. Und warum werde ich eigentlich immer als Erster verdächtigt, der Werwolf zu sein?
Unsere Wertungen: 4/4/5/5 (mit Tendenz zur 6 bei großer Gruppe)

Beim nächsten Spiel erinnert die Auslage ein wenig an das Spiel „Die verbotene Insel“. Auch bei Fuji (Wolfgang Warsch, Feuerland) wird kooperativ versucht, dem Untergang zu entgehen. Allerdings flüchten wir hier vor einem Vulkanausbruch und wir müssen viel würfeln.FujiOhne uns gegenseitig die genauen Würfelergebnisse mitteilen zu dürfen, müssen wir dann festlegen, wer welchen Fluchtweg versuchen möchte.
Natürlich ist ein kooperatives Spiel nicht für jeden etwas, aber auch der Sieg der Gruppe fühlt sich nicht besonders an. Dieses „Rumdrucksen“ – ohne die genauen Zahlen nennen zu können – und dann noch dieser Zufallsfaktor, wenn Würfel komplett neu gewürfelt werden dürfen, naja…
Unser Wertungen: 4/5/3/4