Kartenspiel gefällig?

Über die kleinen Spiele habe ich ja schon an anderer Stelle berichtet, aber in letzter Zeit tauchen auch ziemlich viele Kartenspiele in unseren Spielerunden auf. Die kleinen Kisten sind schnell eingepackt, sicher (auch bei Regen) zum Spieletreff zu transportieren und die Regeln sind meist flott erklärt. Abends in der Woche kann es ja schon vorkommen, dass der Tag ein wenig anstrengender war und man dann abends nicht noch einen Klopper auf den Tisch legen möchte. Spaß machen die folgenden Kartenspiele allemal:

SCHLAFMÜTZE (passend zur Einleitung): Karte aufdecken und schauen, ob man die Karte auf eine der Reihen in der Tischmitte ablegen kann. Oder sie passt auf einen der Ablagestapel der Mitspielenden. Sonst geht sie auf den eigenen Ablagestapel. Der Spielspaß kommt erst dann richtig auf, wenn man einen Fehler macht, dann gibt es nämlich (Karten-)Geschenke von den anderen mit entsprechender Schadenfreude. Etwas mehr als „nett“ und damit 4 von 6 Punkten.
SKYJO: Ein Retortenspiel, das aber viel richtig macht – nicht nur die eigene Vermarktung auf amazon & Co. Wir optimieren unsere Kartenauslage und möglichst wenig Punkte beim Spielende zu haben. Punktewerte wie oben, also 4 von 6 Punkten.
TIPPI TOPPI: Dieses kleine, aber feine, kooperative Spiel macht optisch leider wenig her. Es macht aber tatsächlich Spaß gemeinsam den Aufgabenstapel abzuarbeiten und zu versuchen, den Gruppen-Highscore nach oben zu treiben. Günstig zu bekommen und auch solo prima. 4,5 von 6.
Z3BRA: Und noch eine Variante des Auslageoptimierens: Wir decken nacheinander unsere Karten in der eigenen Auslage auf und tauschen diese aus, auch mit den Mitspielenden. Spielende ist, wenn jemand alle Karten los ist, oder alle eigenen Karten aufgedeckt hat. Wer am Ende die wenigsten Minuspunkte hat, gewinnt. Nicht wirklich was Neues, aber nett: 3 von 6 Punkten.
QUANDO: Der Kniff des Spiels: Die Karten haben auf Vorder- und Rückseite jeweils verschiedene Zahlen aufgedruckt. Mit seinen Karten kann man nun einzelne Karten, Paare, Drillinge oder Dreier-Straßen ablegen. Es wird aber stets eine Karte nachgezogen, hat man nur Nullen auf der Hand, hat man sofort gewonnen. Alternativ kann man selbst das Spielende ausrufen, nur „Quando“ am besten? Denn nach dem Ausruf, wird noch eine Runde gespielt. Durchaus reizvoll, also 4,5 von 6 Punkten.
SIMILO: Wer ähnelt hier wem? Ein Spieler sucht sich verdeckt eine Tierkarte aus, merkt sie sich und mischt sie mit 11 weiteren Karten zusammen. Das Tier muss nun von den Mitspielenden erraten werden. Sie erhalten dazu Tipps durch weitere Tierkarten, die entweder etwas mit der zu erratenden Karte gemein haben, oder gar nicht. So werden nach und nach nicht zu treffende Karten entfernt. Das Spiel gibt es in verschiedenen Motivvarianten, die auch mit einander kombiniert werden können. Grundsolides Spiel, bei dem eine flotte Runde schnell auf die andere folgen kann, bis alle einmal an der Reihe waren. 4 von 6 Punkten.
DIE NADEL IM HEUHAUFEN: Klar, eindeutig ein Kinderspiel, aber was für eine Gaudi – auch in einer Erwachsenenrunde. Eine frische Spielidee, die Karten mit der „Heugabel“ in die Luft zu werfen, um die Nadel zu finden. Günstig zu bekommen und ein tolles Familienspiel. Sichere 5 von 6 Punkten.
DUCK & COVER: Jeder wählt hier eine eigene Entenfamilie (aus 12 ganz niedlichen Karten) und legt sie im 4×3-Raster vor sich aus. Eine Spieler, der Kapitän, zieht nun eine Karte vom Nachziehstapel und gibt die gezogene Nummer bekannt. Alle Spielenden müssen nun die entsprechende Karte aus ihrer Auslage bewegen – entweder, indem sie eine andere Karte verdecken, oder indem sie die Karte an eine freie Stelle im Raster platzieren. Und erneut gilt es, so die niedrigste Gesamtpunktzahl zu erreichen. Ja, die besonders auffällige Präsentation auf der Spielemesse hat dem Spiel viel Aufmerksamkeit gebracht… Von uns gibt es leider nur 3,5 von 6 Punkten.

Klein, aber fein

Zum Aufwärmen, einfach mal zwischendurch, oder als Absacker kommen auch bei uns immer wieder kleine Spiele auf den Tisch (mit einer leichten Tendenz zu Spielen aus dem NSV-Verlag bzw. von Kendi).

CAT in the Box“ hat bei uns leider nicht so richtig gezündet, aber Stichspiele haben es bei uns auch immer ein bisschen schwer.
Gold“ in der kleinen Blechdose erstaunt uns immer wieder, wie viel Spielspaß es macht. Perfektes Reisespiele und Mitbringsel.
Erstaunlich, wie viele Varianten man aus dem guten, alten Quixx so entwickeln an. So fühlt sich „Sixto“ gleich und doch im Detail wieder anders an. In die gleiche Schublade gehört auch „Tüffteln„. Für unsere Vielspieler der kleinen Würfel- & Ankreuzspiele willkommene Abwechslung, anderen sind die Spiele einfach zu ähnlich.
Schön knobelig ist „Digit„. Hier wird das bekannte Zeitungsrätsel, durch geschicktes Umlegen nur eines einzigen Holzstäbchens eine bestimmte Zahl oder Figur zu bilden, zum Spiel aufgebohrt. Eine schöne Abwechselung, macht Laune.
Und eine oder zwei Runden „Black Stories“ gehen immer 🙂

Brettspiele für Zwei (oder mehr)

Manchmal ist es echt schwer, dass sich genug Leute nach einem langen Arbeitstag aufraffen, um in der Woche abends zum Brettspielen zu kommen. Gott sein Dank gibt es aber genug Brettspiele, die sich auch hervorragend zu zweit spielen lassen. Folgende Spiele haben u.a. den Weg auf unseren Spieletisch gefunden:

Fugitive: Ein reines 2-Personenspiel, bei dem der eine den anderen jagt. Da kommt richtig Spannung auf, die Aufmachung ist erstklassig und jeder will sowohl gern mal den Jäger als auch den Verfolgten spielen. Super Ding. Dafür gibt es von uns 5,5 von 6 Punkten.
Terraforming Mars – Ares Expedition: Da freut sich der Verlag, mir kann man wirklich jede Version von Terraforming Mars andrehen. Aber das Thema ist genau meins und auch die Phasenauswahl bei dieser Variante mag ich sehr. Lässt sich sehr gut zu zweit, aber auch hervorragend solo spielen. Ein bisschen voreingenommene 6 von 6 Punkten 😉
Robo Chaos: Kommt so niedlich daher, wird aber mit den wachsenden Missionen durchaus herausfordernd. Niedliches Design, nicht nur die Katze auf dem Saugroboter, sondern auch der rutschende Pinguin. Komponenten des Spiels setze ich in der Schule auch gern als Programmierspiel ein. 5 von 6 Punkten.
Lewis & Clark: Danke an Hunter & Cron, dass sie noch einmal eine Neuauflage des Spiels realisiert haben. Cooles Spielthema, cooler Kartenmechanismus, spannendes Rennen. Man muss zwar erst reinkommen, aber dann richtig gut. 5 von 6 Punkten von mir.
Res Arcana: Hat für mich Race for the Galaxy abgelöst (ok, nicht als App, da ist Race immer noch super) und die Grafik ist genau meins. Die Erweiterungen braucht es eigentlich nicht, aber wer braucht schon Erweiterungen? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass der Schachteleinsatz direkt den Platz für die Erweiterungen vorsieht. Und so ein Platz muss natürlich gefüllt werden… Super Spiel, Karten kann man nie genug haben. Volle 6 und 6 Punkten.
Die verlorenen Ruinen von Arnak: Ach ja, noch so ein Spiel, dass bei mir das Herz hochschlagen lässt. Super Spielmechanismus, super grafische Umsetzung, mega-Spielspaß. Das Autoren-Duo Min & Elvin habe ich jetzt schon zweimal auf der Messe getroffen, super nette Leute. Für mich eines der TOP-Spiele überhaupt. 6,5 von 6 Punkten.
5 Minute Mystery: Hier sind wir etwas geteilter Meinung. Einem Teil von uns gefällt es sehr, bei den anderen kommt es eher gemischt an. Daher solide 4 Punkte.
Cabanga: Ich gebe zu, erst habe ich gedacht: naja, geht so. Aber in der richtigen Spielrunde sich gegenseitig mit Schadenfreude und einem lauten „Cabanga“ einen reinzudrücken, macht richtig Laune. Daher auch schon gern und oft als kleine Kaufempfehlung bzw. Geschenkempfehlung genannt. 5 von 6 Punkten für das Kartenspiel von Amigo.
Dorfromantik: Herrlich, ganz entspanntes gemeinsames Spielen bzw. Plättchenablegen. Perfekt für den Spieleabend, wo alle eigenlich lieber quatschen wollen. Das Spiel läuft dann (positiv gemeint) so nebenher. Einziges Manko, die Runde sollte immer dieselbe sein. Wenn unterschiedliche Boxen in verschiedenen Runden freigeschaltet sind, dann kann es etwas mühsam werden, sich zu erinnern, was die anderen schon an Wertungen kennen und was nicht. Verdienter Titel für das Spiel des Jahres und hat irgendwie damit den Trend eingeläutet, Video- bzw. Handygames als Brettspiel umzusetzen. Klare 5 von 6 Punkten.
5 Towers: Auf der Spielemesse so eine Art Geheimtipp. Der Mechanismus ist tatsächlich interessant und macht auch Spaß, aber wenn man schnell aussteigt und auf Sicherheit spielt, kann das Spiel haken. Durchaus witzige Details auf den Karten. Bin mir aber nicht sicher, ob wir das noch oft spielen werden. Gerade so noch 4 von 6 Punkten.

Gezockt auf BGA

Falls wir es nicht schaffen, uns in Präsenz zu treffen – oder auch mal nur zwischendurch – ist die Board Game Arena weiterhin die perfekte Lösung, um ein paar Runden einfachen zu spielen oder auch neue Spiele auszuprobieren.

Wir haben so einiges dort in der letzten Zeit gespielt, nicht bei allen habe ich leider Screenshots gemacht. Daher hier nur eine Auswahl:

Living Forest: Das Spiel macht schon viel Spaß und ist auch nicht umsonst prämiert worden. Allerdings finde ich die gemalten Augen bzw. Augenhöhlen immer noch spooky. Spielwert 5 von 6 Punkten
Next Station London: Wie schnell sich hier eine Runden spielen lässt, macht Laune. Aber so richtig fesselt es uns leider nicht. Spielwert 4 von 6 Punkten.
Setup: Irgendwie sind wir bei dem Spiel gelandet – wurde uns wahrscheinlich als Empfehlung angezeigt. Entweder wir haben irgendetwas übersehen, oder es ist einfach nicht unser Spiel. 2 von 6 Punkten.
Acropolis: Das macht richtig Spaß und wir würden es auch gern mal in „real“ spielen, um zu erfahren, wie sich die Bausteine anfühlen. 5 von 6 Spielwert.
Bärenpark: Noch ein Plättchenlegespiel, dass richtig Laune macht (auch in real). Erst hat man das Gefühl, dass wahrscheinlich alle die gleiche Siegpunktzahl erreichen werden, aber dann am Ende zeigt sich, werr seinen Bärenpark klug gebaut hat. Klasse Spiel: 6 von 6 Punkten.
Burgen von Burgund: Ja, ich benutze den alten (deutschen) Titel und ja, uns stört auch die grafische Umsetzung überhaupt nicht. Was soll ich sagen, zeitloses Top-Spiel. Es müsste da 6,5 von 6 Punkten heißen.
Canvas: Jooah, hat schon irgendwie Spaß gemacht, aber auf dem Bildschirm kommt der Effekt, dass man eigentlich Folien übereinanderlegt, zu kurz. Wir waren uns hier nicht einig, daher ausnahmsweise mal 3,5 von 6 Punkten.
Challengers: Hm, war mal Kennerspiel des Jahres. Der Spielmechanismus ist schon irgendwie sehr reizvoll, aber die Grafik, puuh. Wenn hier mal ein ordentliche Lizenz bzw. Franchise drauf käme, würde das Spiel bestimmt nicht mehr in den (Online-)Läden verramscht. Von uns 4 von 6 Punkten.
Great Western Trail: Ist bei uns ein Running-Gag, da einmal ein Spieleerklärbär in Ratingen bei den Spieletagen fast 45 min für die Regelerklärung gebraucht hat. Hier online aber super zu spielen und man kommt auch schnell ins Regelwerk. Aber bei uns in der Gruppe sehr geteilte Meinungen. Für die Einen 2 von 6 und für die Anderen mindestens 5 von 6 Punkten. Mal sehen, ob El Paso hier was rausreißen kann.
Sea, Salt & Paper: Flott gespielt, nett. Meins ist die Grafik nicht, aber das ist natürlich Geschmacksache. Macht Laune, aber auch nicht mehr. 4 bis 4.5 von 6 Punkten.
Zug um Zug: Gefälliger Klassiker, macht Laune, spielt sich hier auch flott. Spielen alle immer gern mit und kam in real leider schon lange nicht mehr auf den Tisch. Für die Legacy-Variante fehlt aber dann doch der Durchhaltewille. Auch hier 4,5 von 6 Punkten.

Brettspiel-Tipps und mehr

Spannende Spiele-Tipps – insbesondere zu Spielen, die einen Bezug zur Technik haben – findest Du auch unter www.spiele-fuer-ingenieure.de bzw. www.technical-toys.de.

Regelmäßig schreibe ich auch für die VDI nachrichten einen Bericht über die Messe Spiel in Essen.

Die Berichte der letzten Jahre findest Du hier:

VDI Nachrichten, Ausgabe zur Messe Spiel 2022

VDI Nachrichten, Ausgabe zur Messe Spiel 2023

VDI Nachrichten, Ausgabe zur Messe Spiel 2024