Survival of the fittest

Nicht mehr ganz frisch, aber doch nur ein paar Jahre alt, kam Evolution (Dominic Crapuchettes, Smitry Knorre, Sergey Machin, Schmidt Spiele) auf den Tisch. EvolutionWir versuchen uns darin, als Tiere unsere Eigenschaften so zu pimpen, dass wir am Wasserloch genug zu fressen bekommen. Viel zu schnell war der Kartenstapel durchgespielt und groß war der Wunsch nach einer Revanche-Runde. Das Thema ist toll umgesetzt und mit hübscher Grafik versehen. Leider kamen die – schwer zu spielenden – Fleischfresser recht spät in Schwung, um die langhalsigen, mit Fettschichten versehenen, gefräßigen Pflanzenfresser zu dezimieren…
Unsere Bewertungen: 5/5/4/5/5

Mah-Jongg lässt optisch grüßen beim nächsten Spiel auf unserem Tisch. Dragon Castle (Lorenzo Silva, Hjalmar Hach, Luca Ricci, Horrible Games).Dragon Castle In voller Besetzung hat dieses haptisch wunderschöne und optisch passende Spiel sehr gefallen. Ok, die Unterlagen sind ein bisschen mager, aber tauglich. Die tollen Spielsteine machen das Spiel natürlich auch ein wenig teurer. Wir haben Dragon Castle nur in der Grundvariante gespielt, würden aber jederzeit eine weitere Runde starten. Ein echtes Highlight!
Unsere Bewertungen: 6/6/5/6/5

Spät am Abend haben wir das letzte Spiel noch so ca. eine halbe Stunde „angespielt“: Hexenhaus (Phil Walker-Harding, Lookout).HexenhausThematisch ein wenig weit hergeholt (wohl damit es als Familienspiel wahrgenommen wird), bietet das Spiel viele, viele Möglichkeiten um Punkte zu sammeln. Das Bauen der Etagen ist eine nette Variante der zurzeit beliebten Puzzle-Spiele. Vielleicht war es auch der späten Stunde geschuldet, aber die Downtime bei voller Besetzung war gefühlt ewig. Bis man wieder dran war, kann sich bereits wieder alles geändert haben. Dazu null Interaktion. Es gibt aber wohl noch eine zweite Chance für das „Lebkuchensammelspiel“, unsere Bewertungen: 5/4/5/5/5

Wen trifft es immer zuerst?

Noch ein überraschender Kandidat für das Spiel des Jahres: Werwörter (Ted Alspach, Ravensburger).
Ideal für den Einstieg in den Spieleabend und wir hatten sogar jemanden am Tisch, der noch nie Werwölfe gespielt hat. Das kompakte und günstige Spiel kommt mit App daher und die erfüllt auch sehr gut ihren Zweck. Wenn wir es richtig beobachtet haben, funktioniert alles sogar offline. Die Schwierigkeitsstufe lässt sich einstellen und steuert so die Wortvorschläge – und die haben es bei einer hohen Stufe echt in sich! Alternativ liegt noch eine Anleitung dabei, um auch ohne App zu spielen. werwörterWir raten also Wörter und haben dabei unsere Rollen (Bürgermeister, Seherin, Werwolf, Dorfbewohner, etc.) einzuhalten. „Jooahh“ war so der erste Kommentar, mit vier Spielern „so lala“, aber bestimmt witziger mit mehr Spielern. Und warum werde ich eigentlich immer als Erster verdächtigt, der Werwolf zu sein?
Unsere Wertungen: 4/4/5/5 (mit Tendenz zur 6 bei großer Gruppe)

Beim nächsten Spiel erinnert die Auslage ein wenig an das Spiel „Die verbotene Insel“. Auch bei Fuji (Wolfgang Warsch, Feuerland) wird kooperativ versucht, dem Untergang zu entgehen. Allerdings flüchten wir hier vor einem Vulkanausbruch und wir müssen viel würfeln.FujiOhne uns gegenseitig die genauen Würfelergebnisse mitteilen zu dürfen, müssen wir dann festlegen, wer welchen Fluchtweg versuchen möchte.
Natürlich ist ein kooperatives Spiel nicht für jeden etwas, aber auch der Sieg der Gruppe fühlt sich nicht besonders an. Dieses „Rumdrucksen“ – ohne die genauen Zahlen nennen zu können – und dann noch dieser Zufallsfaktor, wenn Würfel komplett neu gewürfelt werden dürfen, naja…
Unser Wertungen: 4/5/3/4

Alt, aber gut?

Tja, da hatte ich doch ganz vergessen, dass ich im Urlaub mal ein kleines Kartenspiel gekauft hatte: 23 (Christoph Behre, Amigo). 23Definitiv schlechter als Laamaaah! Dieses einfache Kartenablegespielchen geht so und reicht aber auch dann. Unsere Bewertungen: 3/3/3/3

Dann kam aber noch ein etwas älterer Klopfer auf den Spieletisch: Die Säulen der Erde (Michael Rieneck, Stefan Stadler, Kosmos). Säulen der ErdeSieht wunderschön aus und wirkt nur kompliziert. Das Thema ist passend umgesetzt und der Ablauf spielt sich sauber runter, sehr übersichtlich das Ganze. Ein schönes Workerplacement, das wir gleich mit den Zusatz-Handwerkern aus der spielbox-Erweiterung gespielt haben. Gerne wieder! Unsere Bewertungen: 5/5/4/4

Frisch nominierte und andere Spiele

Es ist tatsächlich passiert, L.A.m.A. (Reiner Knizia, Amigo) steht auf der Liste für das Spiel des Jahres 2019. Grund genug es noch einmal auf den Spieletisch zu holen. LamaUnd ja, es hat Spaß gemacht und das einfache Regelwerk überzeugt. Dennoch haben wir das Spiel nicht zu Ende gespielt (also bis einer die 40-Punkte-Linie überschritten hat). Es ist halt zum Einstieg ganz nett und definitiv auch für absolute Nichtspieler geeignet. Unsere Bewertungen dieses Mal: 4/4/4/5

Noch ein neues Kartenspiel wurde gespielt: Natives (Alexey Konnov, Alexey Paltsev, Anatoly Shklyarov = „Trehgrannik“, Kosmos). NativesEs gibt auch hier nicht wirklich viel zu überlegen, ruhig spielen alle nebeneinander her. Die Grafik ist gewöhnungsbedürftig, aber doch irgendwie hübsch. Das Spiel ist ok, man kann sich gut dabei unterhalten. Erstaunlicherweise waren alle beim Ergebnis sehr dicht beieinander und der Eindruck der Beliebigkeit entstand. Die schon mitgelieferten Erweiterungen haben wir nicht ausprobiert. Unsere Bewertungen: 4/5/4/5

Auch mal nominiert – wenn auch zum „Spiel der Spiele“ der Wiener Spiele Akademie im Jahre 2001 – war das Spiel Die neuen Entdecker (Klaus Teuber, Kosmos). Die neuen EntdeckerWir haben es mit der beiliegenden Losspielanleitung probiert und haben es bereut. Lange Wartezeiten, träges Spiel. Vielleicht ist aber auch diese unsägliche Anleitung schuld, dass das Spiel auf den Flohmarktstapel kommt. Es gibt einfach bessere Legespiele und die meisten von uns wollen es nicht nochmal spielen. Optisch übrigens nett gemacht. Dementsprechend fallen unsere Bewertungen einheitlich aus: 3/3/3/3

Klein, aber fein

Zum Einstieg kam Beasty Bar (Stefan Kloß, Zoch) auf den Tisch. Wer schafft es, aus der Warteschlange in die Disko zu kommen? Beasty BarJeder hat den gleichen Satz Tierkarten, die jeweils eine andere Sonderaktion erlauben. Leider sind die Icons auf den Karten nicht eindeutig und es dauert, bis man die Kartenfunktionen verinnerlicht hat. Zudem ist die hilfreiche Übersichtskarte leider nur einmal in deutscher Sprache dabei. Inzwischen haben wir diese Karte für jeden Spieler einmal kopiert.
Das Spiel gefällt, macht Spaß und hat einen schönen Ärgerfaktor. Die Mitspieler sollten hier auch einstecken können, also evtl. nicht unbedingt als Familienspiel geeignet… Bei uns war direkt eine Revancherunde fällig.
Unsere Bewertungen: 5/5/5/4/4/4

Hoch her ging es beim nächsten Spiel: Tic Talk (Dave Yearick, Asmodee). TictalkBei diesem ebenfalls kleinen Spiel müssen Wörter im Team erraten werden, von denen jeweils ein Buchstabe durch Würfel bestimmt wurde. Ein witziger Sanduhrmechanismus belohnt schnelles Aufschreiben mit mehr Ratezeit. Wie oft bei solchen Spielen, steht der Begrifferklärer gut unter Stress! Das ist nicht für alle was, aber absolut unterhaltsam und lustig – wir haben sehr viel gelacht. Die Stimmung wurde sogar von Vorbeigehenden mit „na, hier ist ja was los“ kommentiert 🙂
Unsere Bewertungen: 5/6/5/5/3/4

Beim größten Online-Kaufhaus ganz schön gehypt, haben wir als Absacker noch zwei runden Skyjo (Alexander Bernhardt, Magilano) gespielt. SkyjoDie erste Runde nach den offiziellen Regeln und die zweite Runde nach Hausregeln. Hier erlauben wir auch das verdeckte Ablegen von gezogenen Karten (etwas härter für das Gedächtnis, aber auch nicht für alle die beliebtere Variante). Spitzenwertung mit 12 Karten waren unfassbare minus 9 Punkte!
Unsere Bewertungen: 4/5/5/4/6